Aufgrund eines Skandals bei der Polizei München wurden dort insgesamt 14 Beamt_innen suspendiert oder strafversetzt. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, wurde bei Ermittlungen wegen eines Sexualdelikts gegen einen Beamten, zufällig ein Whatsapp-Chat entdeckt. In diesem Chat haben Beamt_innen des Unterstützungskommandos (USK) München, des Spezialeinsatzkommandos (SEK) München, des Landeskriminalamtes (LKA) sowie des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd, laut BR, unter anderem antisemitische und beleidigende Inhalte ausgetauscht.
Darüber hinaus, wird wegen eines Vorfalls mit einem Distanzelektroimpulsgerät ermittelt. Mehrere Beamt_innen sollen im Rahmen der Ausbildung zwei Kolleg_innen absichtlich Stromstöße versetzt haben. Dabei wird im Rahmen der Ermittlungen geprüft, ob es sich dabei um eine Mutprobe handelte oder einen „lebensgefährlichen Scherz“.
Es handelt sich dabei auch nicht um den ersten Vorfall, der das bayerische USK mit Rechtsextremismus in Verbindung bringt. Bereits im Mai 2014 wurden Aufkleber aus der rechtsextremen Szene auf Ausrüstungsgegenständen des USK gefunden.
Anlass waren Ermittlungen wegen eines Sexualdelikts. Eine österreichische Studentin hatte in einer Diskothek eine Gruppe Münchener Beamt_innen des USK kennengelernt, die sich dort privat aufhielten. Im weiteren Verlauf des Abends auf einer Berghütte soll es laut einem Beamten zu einvernehmlichem Sex gekommen sein. Die Studentin spricht von einem plötzlichen Filmriss.
Der Münchener Polizeipräsident Andrä zeigte sich „entsetzt und enttäuscht“ und forderte im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk „lückenlose Aufklärung“ und strafrechtliche Konsequenzen.
Anmerkung: In einer früheren Version war auch von rechtsextremen Inhalten die Rede. Hierbei handelte es sich um Hakenkreuz-Schmierereien, die auf einem privaten Fotospeicher eines Beamten gefunden wurden aber nicht (wie angegeben) im Chat ausgetauscht wurden. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/polizei-muenchen-usk-spezialeinheit-1.4369909