Stellungnahme zum mutmaßlichen Angriff auf Fans des FC St. Pauli

Fans des FC St. Pauli sollen auf der Anreise von der Polizei misshandelt worden sein. Anschliessend erfolgte eine Einkesselung auf dem Gelände des Bielefelder Bahnhofs. Auch Fans die bereits im Stadion waren, sollen am Verlassen gehindert worden sein.

Sowohl der FC St. Pauli als auch die Braun-Weisse-Hilfe erheben schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Während des Auswärtsspiels des Vereins beim DSC Arminia Bielefeld soll es zu verschiedenen Vorfällen gekommen sein. Auch die Presse berichtete über die Vorfälle, die sich während der Anreise nach Bielefeld ereignet hätten.

Demnach soll die Polizei Pfefferspray wahllos in geschlossenen Bahnwagons eingesetzt haben, nachdem Fans von St. Pauli diese provoziert hätten. Davon waren laut Braun-Weisser-Hilfe nicht nur Fans, sondern auch andere Reisende betroffen. Den Betroffenen tränten demnach die Augen, es kam zu Atemnot und Erbrechen. Als die Menschen versuchten daraufhin den Zug zu verlassen, sollen sie wiederum von der Polizei mit Pfefferspray und Schlagstock zurückgehalten worden sein.

Auch das Vorgehen gegenüber mitgereisten Minderjährigen wird durch den Verein und das Rechtshilfe-Solidaritätsprojekt kritisiert.

Nach der Ankunft der Fans in Bielefeld, wurden sie durch die Polizei auf dem Bahnhofsgelände über mehrere Stunden eingekesselt. Auch in diesem Zusammenhang erheben Verein und Braun-Weisse-Hilfe Vorwürfe. So soll Fans der Toilettengang verwehrt worden sein, ebenso wie Verpflegung in Form von Essen und Trinken. Auch das Vorgehen gegenüber mitgereisten Minderjährigen wird durch den Verein und das Rechtshilfe-Solidaritätsprojekt kritisiert.

Presse, Verein und die Braun-Weisse-Hilfe berichten, dass zahlreiche bereits angereiste Fans aus dem Fanblock auf der Bielefelder Alm das Stadion verlassen wollten, mutmaßlich um Solidarität mit den Ingewahrsamgenommenen zu üben, aber daran von der Polizei gehindert worden sind. Hier steht der Verdacht im Raum, dass die Polizei rechtswidrig eine Versammlung nach dem Versammlungsgesetz verhindert hat.

Amnesty International Deutschland nimmt diese Vorwürfe ernst, und fordert Staatsanwaltschaft und Polizei dazu auf, diese strafrechtlich zu überprüfen. Dies gilt sowohl für die Vorfälle auf der Anreise, wie auch auf der Bielefelder Alm selbst. Auch für Fußballfans gelten Menschenrechte wie das Verbot unmenschlicher Behandlung, das Recht auf Freiheit und das Recht auf Versammlungsfreiheit. Wir fordern die Polizei dazu auf, diese Rechte zu respektieren!

Comments

5 responses to “Stellungnahme zum mutmaßlichen Angriff auf Fans des FC St. Pauli”

  1. Ingrid Loerwald, Oldenburg Avatar
    Ingrid Loerwald, Oldenburg

    Gut, dass es euch gibt und ihr euch einsetzt gegen Polizeiwillkür! Das darf hier in D auf keinen Fall um sich greifen. Das Recht auf Freie Meinung und auf Versammlungsfreiheit ist ein hohes Gut unserer Demokratie und muss unter allen Umständen gewahrt bleiben. DAFÜR darf und soll sich die Polizei gern einsetzen!!!

  2. Günter Hesse Avatar
    Günter Hesse

    Ich finde das kann es nicht sein das die Polizei uns angreifen wir wollen nur zum Fußball FC St Pauli das ist nun mal unsere Liebe das such Kinder mit in Leidenschaft gezogen wird ich eine Schreinerei

  3. […] Stellungnahme Amnesty International (Themenkoordinationsgruppe Polizei und Menschenrechte) […]

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