Die Rot-Weiße-Hilfe, die Fan-Hilfe des 1. FC Kaiserslautern, erhebt nach dem Spiel in Bielefeld schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Nachdem es auf dem Vorplatz des Stadions, vor der Einlasskontrolle, zwischen einem Anhänger des FCK und einem Ordner ein kurzes Handgemenge gegeben haben soll, wurden 80 Fans von der Polizei über mehrere Stunden eingekesselt, und nach Auskunft der Fan-Hilfe mit Schlagstock und Pfefferspray angegriffen.
Die Fan-Hilfe berichtet davon, dass das Handgemenge entstand, weil der Fan sich gegenüber dem Ordnungsdienst weigerte, auf dem Vorplatz, und noch vor der Einlasskontrolle, ein Bier.abzugeben. Die Gruppe sollte im Anschluss durch ein Polizeispalier geschleust werden, um so den Täter zu identifizieren. Dies wurde durch die Fans jedoch verweigert.
Ein Beamter soll dabei seine Kolleg*innen immer wieder dazu aufgefordert haben, „richtig reinzuhauen“.
Die Fans des FCK verblieben im Anschluss im Kessel, und wurde durch eine Kette von Polizeifahrzeugen optisch vom Gästeblock getrennt. Dies ist auch durch Videoaufnahmen von dem Vorfall belegt.
Nach Auskunft der Rot-Weiße-Hilfe wurden die gesamte Gruppe der Fans kurz danach ohne Anlass mit Pfefferspray und Schlagstock angegriffen, ohne die Möglichkeit zur Flucht zu haben. Ein Beamter soll dabei seine Kolleg*innen immer wieder dazu aufgefordert haben „richtig reinzuhauen“. Auch soll es zu vermehrten Beleidigungen und Brutalitäten gekommen sein, bspw. in der Form, Augen mit den Daumen in die Augenhöhle hineinzudrücken.
Laut Fan-Hilfe kam es während dieser Zeit zu keinerlei medizinischer Versorgung der Verletzten. Lediglich eine Fan-Betreuerin des DSC Arminia Bielefeld versorgte die Gruppe mit Wasserbechern, um die durch Pfefferspray verletzten Augen zu behandeln.
Die Fan-Hilfe bittet darum, dass sich Zeugen und Betroffene des Vorfalls bei ihr melden, und ihr insbesondere Photo- und Videomaterial zur Verfügung gestellt wird.