Exzessive Gewalt der ägyptischen Sicherheitskräfte

BERLIN, 06.07.2010 – Zwei Polizisten in Zivil haben im Juni in Alexandria exzessive Gewalt gegen den 28-jährigen Khaled Mohammed Said auf offener Straße angewendet. Erst nach internationalen Protesten wurden die Täter verhaftet. Inzwischen gab die ägyptische Justiz bekannt, dass die Täter wegen „Folter und exzessiver Gewaltanwendung“ ein Prozeß erwartet.
Obwohl das Opfer verstarb und im Internet furchterregende Fotos des getöteten Mannes zirkulieren, wird von der Anklage nicht von Mord oder Totschlag gesprochen. Als offizielle Todesursache wird bisher ein Drogentod durch ein angeblich geschlucktes Haschisch-Päckchen angegeben. „Diese Fotos bieten einen seltenen Einblick in den alltäglichen Gebrauch brutaler Gewalt durch ägyptische Sicherheitskräfte. Ihre Mitglieder gehen davon aus, dass sie völlig unbehelligt bleiben und niemand später irgendwelche Fragen stellt“, urteilt Amnesty International und fordert eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls.

Quellen: DER TAGESSPIEGEL, ZEIT ONLINE, ORF,