Das Antifolterkomitee des Europarates hat schwere Gewaltakte und Brutalität der Polizei in der osteuropäischen Republik Moldau kritisiert. Misshandlungen wie Elektroschocks, Erstickungsversuche mit über den Kopf gezogenen Plastiksäcken sowie andauernde Schläge seien mit Folter gleichzusetzen, heißt es in dem Bericht, der Ende Dezember veröffentlicht wurde.
Die Menschenrechtsexperten des Komitees hatten im September 2007 Polizeikommissariate und Gefängnisse in der Republik Moldau überprüft. Misshandelt werde zumeist beim Verhör,um die Festgenommenen rasch zu Geständnissen zu bewegen, heißt es in dem Bericht. Das Komitee forderte die Behörden des Landes auf, diese Fälle zu untersuchen und die Polizisten für die Achtung der Menschenrechte zu sensibilisieren.
Die Regierung in der Hauptstadt Chisinau, die die Veröffentlichung des Berichts genehmigt hat, verwies auf Verbesserungsmaßnahmen. So seien Ethikausschüsse eingerichtet worden, um in Fällen von Misshandlungen durch die Polizei einzuschreiten.
Das Antifolterkomitee überprüft in regelmäßigen Abständen Haftanstalten in den 47 Europaratsländern.
Quelle: Amnesty Journal 02-03/2009
Der Bericht des Europarates liegt zur Zeit nur in französicher Sprache vor (PDF, direkter Download von der Seite des COE).