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Sächsische Polizei behindert Kamera-Team

In Dresden hat die sächsische Polizei der Tagesschau zufolge ein Kamera-Team des ZDF behindert, das im Auftrag des Magazin Frontal 21 unterwegs war. So berichtet die Tagesschau.

Wie ein Video des Vorfalls zeigt, geht ein Teilnehmer der Pegida-Demonstration das Team an, und beschwert sich über die Aufnahme seiner Person. Er droht im folgenden mit Strafanzeige und fordert die Reporter auf, ihm zur Polizei zu folgen. Schlussendlich wurde das Team von der Polizei tatsächlich 45 Minuten durch die Polizei festgehalten.

ZDF-Chefredakteur Peter Frey kritisierte auf Twitter das Verhalten der Polizei und sprach von einer klaren Einschränkung der freien Berichterstattung. Das Team hätte sich korrekt verhalten, das ZDF verlange Aufklärung des Vorgangs.

Gleichfalls auf Twitter verteidigte Sachsens Ministerpräsident Kretschmer das Vorgehen der Polizei. Die einzigen seriös auftretenden Personen in dem Video seien die Polizist*innen. Darüber hinaus sei es seine Aufgabe, sich „vor die Beamten zu stellen“.

Im Landtag wurde der Vorgang kritisiert. Der Innenexperte der Linken, Enrico Stange, forderte Aufklärung. Sollten die Vorwürfe zutreffen, hätten sich die Polizist*innen zu Handlangern der Pegisten gemacht. Grünen-Innenexperte Valentin Lippmann ergänzte, der Vorwurf, dass sich die Polizei von Pegida-Anhängern hat instrumentalisieren lassen, wiege schwer.

Der deutsche Journalistenverband erklärte, dass der Vorgang Fragen aufwerfe, und sich die Journalist*innen hochprofessionell verhalten hätten.

Die OSZE forderte eine Untersuchung des Vorgangs. Journalist*innen müssten die Freiheit haben, über Demonstrationen als Angelegenheiten von öffentlichem Interesse, frei berichten zu können. Auch der Medienrechtler Christoph Degenhart kritisierte das Verhalten der Polizei gegenüber dem MDR.

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